Dannenröder Wald

Da die Rodungsarbeiten jetzt, Mitte Januar 2021, so gut wie vorüber sind und nur noch kleinere Arbeiten zu machen sind, hat sich die Lage im Camp beruhigt. Die Mahnwache Schmitthof und Dannenrod werden noch bis ca. April 2021 bestehen. Dort werden die Räumungs- und Rodungsarbeiten, die für die Aktivist*innen sowohl psychisch als auch physisch belastend waren, nachbereitet. Der Widerstand wird evaluiert und daraus werden Schlüsse gezogen, wie zukünftig im Widerstand gegen eine Autobahn oder generell in einer Waldbesetzung gearbeitet werden kann. Es wurde ein „Bildungszweig Danni“ gegründet, um Wissen weiterzugeben, politische Bildung in die Welt zu tragen und an den Utopien der Waldbesetzung weiterzuarbeiten. Antipatriachale, antirassistische und antisexistische Bildungsarbeit stehen hier auf der Tagesordnung. Ein Besuch an den Mahnwachen, gerne mit Zelt und für längere Zeit, ist immer noch sehr erwünscht.

Zusammen mit vielen anderen Umweltorganisationen hat die BUNDjugend sich natürlich auch für den Erhalt des Dannenröder Waldes eingesetzt.

Einige Aktive verbrachten Zeit in der Waldbesetzung, im Camp, schliefen in Baumhäusern und unterstützten den Widerstand. Unter den folgenden Links sind ihre Blogbeiträge zu finden, in denen sie über das Erlebte berichten und versuchen, das Thema an die Öffentlichkeit zu bringen und einen Einblick in die Besetzung zu geben. Hier werden den Aktivist*innen aus dem Wald Stimmen gegeben und gegen die in der Gesellschaft vorherrschenden Vorurteile vorgegangen:

Meine zwei Wochen im Danni

„Danni: Bleibt!“ Über die Waldbesetzung und den Demo-Sonntag am 04. Oktober 2020

Die Freiheit, die wir hier erlebten.. .- Leben im Dannenröder Forst

Eine Einladung in den Dannenröder Wald

Unser Beitrag zu dem Protest

Bei der alljährlichen Landesjugendversammlung im September 2020 veranstalteten wir in Bad Nauheim eine Demonstration mit der Forderung für einen Rodungsstopp und zogen friedlich mit bunten Plakaten und lautem Rufen durch die Straßen der Stadt. Später wurden wir leider im Landtag als Beispiel für gewaltfreie Proteste herangezogen, was uns wie ein Versuch der Spaltung der Umweltbewegung vorkam. Deshalb haben wir daraufhin eine Stellungnahme zu der herrschenden Polizeigewalt bei den Räumungsarbeiten verfasst und uns erneut mit dem friedlichen Widerstand gegen die Waldrodung solidarisiert. Stellungnahme zu den Protesten im Dannenröder Wald 

Auch an den Fahrraddemos, die auf dem schon fertiggestellten Teilabschnitt der A49 und auf Bundesstraßen langführte, beteiligten wir uns. Es war erstaunlich zu bemerken, wie gut die Autoinfrastruktur ausgebaut ist, im Vergleich zur Fahrradinfrastruktur. Unter folgendem Link, findet sich ein kleiner Bericht von einer Fahrraddemo. Danni bleibt – Fahrraddemo am 31.10.2020

Am 04.10.2020 mobilisierten wir für die große, von Campact organisierte, Demo an der Mahnwache in Dannenrod und organisierten einen Bus ab Frankfurt für die gemeinsame Hin- und Rückfahrt. Somit haben wir an diesem Tag 60 Menschen zur Demo mitgebracht und bildeten einen starken BUNDjugend Block mit Fahnen und Bannern. Danach haben wir uns gemeinsam den Wald angesehen und durften über die wunderbare Arbeit der Aktivist*innen staunen.

Anfang November schrieben wir dann gemeinsam mit vielen anderen Jugendumweltverbänden einen offenen Brief an zwei zuständige Minister. Hier forderten wir erneut einen Rodungsstopp und betonten die Notwendigkeit der Dialogbereitschaft und der Kompromissfindung. Als Jugendumweltverband ist uns das Recht auf eine freie Meinungsäußerung und das Recht auf Protest sehr wichtig, ohne dass dabei Menschenleben gefährdet oder Polizeigewalt ausgesetzt werden. Deshalb betonten wir unsere Meinung in diesem Brief noch einmal ausdrücklich und kritisierten den Ablauf der Rodungs- und Räumunsarbeiten. Offener Brief der Jugendverbände zum Dannenröder Wald

Wenn ich morgens aufwache, fällt mein erster Blick in die Baumkronen, die von der Morgensonne angestrahlt werden. In mir streiten sich die Dankbarkeit, in dieser Umgebung den Tag beginnen zu dürfen und die Angst vor den nächsten Wochen. Denn dieses Zuhause, das ich mit meinen eigenen Händen etwa 14m über dem Boden gebaut habe, soll zerstört werden.

-Eine Stimme aus dem Danni

https://camp.wald-statt-asphalt.net/de/

https://waldstattasphalt.blackblogs.org/

https://www.danni-lebt.de/