- Aktuelles
- Themen
- Termine
- Projekte
- Mitmachen
- Über uns
werde aktiv
Du möchtest dich für Umweltschutz engagieren? Mach mit in unseren Jugendgruppen!
mehr erfahren„Die freiwillige Unternehmsverantwortung, in die die Politik die Konzerne entlässt, ohne sie zu regulieren, geht dabei Hand in Hand mit der Eigenverantwortung, die sich „ethische Konsumenten“ zulegen, um wiederum nicht mit Verboten behelligt zu werden. Beides hat die Produktionsweisen nicht verändert, sondern Privilegien geschützt“
Kathrin Hartmann hinterfragt den aktuelle Diskurs über Maßnahmen zum Klimaschutz in Politik und Gesellschaft und enttarnt ihn als Instrument, an den Verhältnissen nichts ändern zu müssen.
Sie beschreibt die zögerliche Haltung der Bundesregierungen in den letzten Jahrzehnten, die Maßnahmen verschieben oder ausbremsen und dabei immer wieder das Argument der Arbeitsplätze gegen Umweltschutzmaßnahmen ausspielen. Auch an den Grünen übt sie Kritik, die herrschenden Verhältnisse nicht wirklich ändern zu wollen, weil sie sich ebenfalls für marktwirtschaftliche Mechanismen, z.B. einer CO2-Bepreisung aussprechen, um ordnungspolitische Instrumente, wie Verbote zu vermeiden. Mit dem Verweis auf die Verantwortung des Konsumenten machten es sich die Politik und die Konzerne jedoch zu einfach und lenkten von ihrer eigenen Verantwortung ab.
Doch ist dies nur eine Seite der Medaille. Schonungslos legt Kathrin Hartmann offen, wie Konsumenten sich Argumente zurecht legen, um den eigenen Ressourcenverbrauch zu rechtfertigen. So sind gerade die aufgeklärten Wähler der Grünen oft gut Verdienende, die auch entsprechend konsumieren und einen hohen Ressourcen-Verbrauch haben. Sie führt Beispiele des „ethischen Konsums“ auf – „plastikfrei Fliegen“- , die in der Gesamtbilanz keine Ressourcen einsparen, sondern nur das schlechte Gewissen besänftigen. Dagegen setzt sie gegen die Überbetonung der Eigenverantwortung beim Konsum auf gemeinsames politisches Handeln. Dabei betont sie, dass die ökologische mit der sozialen Frage und der Frage nach den Machtverhältnissen verknüpft gehören, um soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit im Hier und Jetzt zu erreichen und nicht auf eine ferne Zukunft zu verschieben.
Kathrin Hartmann: Grüner wird’s nicht – warum wir mit der ökologischen Krise völlig falsch umgehen, 2020, Blessing Verlag